Karlheinz Brandenburg (Brandenburg Labs)

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Brandenburg

Brandenburg Labs

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h.c. mult. Karlheinz Brandenburg wurde am 20. Juni 1954 in Erlangen geboren. Er studierte an der Universität in Erlangen Elektrotechnik und Mathe- matik und promovierte 1989 an der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Univer- sität Erlangen-Nürnberg. Von 1989 bis 1990 arbeitete Prof. Brandenburg bei AT&T Bell Laboratories in Murray Hill in den USA. 1990 kehrte er als Akademischer Rat auf Zeit an die Friedrich-Alexander- Universität in Erlangen zurück. Neben seiner Lehrtätigkeit beschäftigte er sich hier intensiv mit Forschungsarbeiten zu Verfahren der Audiocodierung. 1993 ging Prof. Brandenburg als Abteilungsleiter für Audio- und Multimediatechnik zum Institut für Integrierte Schaltungen IIS der Fraunhofer-Gesellschaft nach Erlangen. Im Jahr 2000 wechselte Brandenburg nach Ilmenau und wurde Inhaber des Lehrstuhls Elektronische Medientechnik des Instituts für Medientechnik an der Technischen Universität. Im Mai 2000 wurde er zum Leiter der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT in Ilmenau ernannt. Die ehemalige Außenstelle des Instituts für Integrierte Schaltungen überführte Prof. Brandenburg zum 1. Januar 2004 erfolgreich in das eigen- ständige Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT. Dieses leitete er bis zu seinem Ruhestand im Juni 2019. Als Seniorprofessor ist er weiterhin für das Institut für Medientechnik an der TU Ilmenau aktiv. Als neueste Aktivität gründete er 2019 in Ilmenau die Brandenburg Labs GmbH. Gemeinsam mit seinem Entwicklerteam sowie wissenschaftlich unterstützt durch Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Medientechnik der TU Ilmenau und des Fraunhofer IDMT will Prof. Brandenburg ein dreidimensionales realistisches Hörerlebnis für Kopfhörer entwickeln.
Karlheinz Brandenburg ist Mitglied des Standardisierungsgremiums MPEG-Audio sowie Fellow der Audio Engineering Society (AES), der IEEE und der European Signal Processing Society.
Derzeit hält Prof. Brandenburg mehr als 100 Patente.
Karlheinz Brandenburg wurde mit zahlreichen Preisen für seine Forschungsarbeiten aus- gezeichnet. So erhielt er im Jahr 2000 zusammen mit seinen Kollegen Harald Popp und Bernhard Grill den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten. 2004 wurde ihm der »IEEE Masaru Ibuka Consumer Electronic Award« für herausragende wissenschaftliche Verdienste auf dem Gebiet der Digitalen Audiocodierung überreicht. 2006 wurde ihm für seine Leistungen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Außerdem wählte ihn die International Electrotechnical Commission (IEC) zu einem der 120 wichtigsten Vordenker der Elektrotechnik aller Zeiten und nahm ihn in die »Hall of Fame« der bedeutendsten Persönlichkeiten ihrer Zunft auf. 2007 würdigte die amerikanische Consumer Electronics Association (CEA) Karlheinz Brandenburg zusammen mit Prof. Dieter Seitzer und Prof. Heinz Gerhäuser für die Entwicklung und Verbreitung des MP3 Formats. Stellvertretend für das Fraunhofer-Entwicklerteam wurden sie in die »CE Hall of Fame« aufgenommen. Für sein herausragendes Lebenswerk zur akustischen Signalverarbeitung, insbesondere zur Audio-Kompression, verlieh ihm die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA) 2021 die Helmholz-Medaille. Ebenfalls erhielt er 2021, zusammen mit James D. Johnston und Jürgen Herre, von der IEEE und der Signal Processing Society den »Industrial Innovation Award« für ihre Beiträge auf dem Gebiet zur Standardisierung der Audiocodierungstechnologie.